Guglielmo L. Brentel

Zürich war auch im Jahr 2018 die mit Abstand stärkste Schweizer Tourismusdestination. Aber nicht nur bei den Übernachtungszahlen, sondern auch bei den entstehenden Hotels herrscht starkes Wachstum. Deshalb: Trotz Rekordzahlen bleibt der Preisdruck für die Hotellerie bestehen. Konkurrenz belebt zwar das Geschäft und steigert wohl auch die Qualität in den einzelnen Betrieben. Ein zu hoher Preisdruck kann allerdings fatal sein und eigentlich gute Folgeerscheinungen ins Gegenteil wenden. Noch ist es aber nicht so weit: Der RevPAR erholte sich im Jahr 2018 auf 171 Franken. Das ist ein gutes Zeichen. Nichtsdestotrotz behalten wir die Entwicklung bei den Hotelzimmern im Auge und sorgen mit gutem Marketing für die nachhaltige Entwicklung einer qualitativ hochstehenden Nachfrage.

Zur gegenwärtigen Disruption gehört die Sharing Economy. Die Ökonomie des Teilens ist allerdings Teil der Zukunft und wir dürfen uns vor dieser Entwicklung nicht verschliessen. Dies gilt besonders für die Tourismusbranche, in der Sharing-Economy-Modelle wie Airbnb mehr und mehr Platz einnehmen und eine Herausforderung für traditionellere Leistungsträger darstellen. Wir unterstützen den Gedanken des Teilens. Aber: Geschäftsmodelle mit finanziellen Interessen müssen gleichen Regeln unterstellt sein wie jene der herkömmlichen Mitbewerber. Umso erfreulicher ist deshalb für uns die Zusammenarbeit mit Airbnb: Seit August 2018 unterstützen auch die Airbnb-Gäste die Destinationsvermarktung.

Mein grosser Dank gilt den Mitgliedern und touristischen Partnern. Sie sind es, die Zürich zu einem besonderen Ort machen und mit ein Grund, weshalb die Gäste immer wieder gerne zurückkehren in die Ferien- und MICE-Region Zürich. Mein besonderer Dank gilt der Geschäftsleitung und den Mitarbeitenden von Zürich Tourismus. Dank Ihnen bekommt die Destination Zürich das professionelle und sympathische Auftreten, das unsere Gäste für einen Besuch in unserer schönen Stadt motiviert.

Guglielmo L. Brentel, Präsident

Martin Sturzenegger

2018 war ein starkes Jahr: Die Subregion Zürich verzeichnete 4.97 Millionen Übernachtungen. Das ist ein Plus von 6.3 Prozent. Zudem konnten die Zimmerpreise in der Hotellerie gesteigert werden, der RevPAR stieg auf CHF 171 (Vorjahr CHF 164, Quelle: STR Global). Und darum geht es letztlich im touristischen Marketing: Die Destination Zürich, ja der ganze Wirtschaftsstandort, soll von den Gästen profitieren und, noch wichtiger, der Tourismus soll sich verträglich und nachhaltig entwickeln. Zürich ist dafür bestens aufgestellt: mit einer überdurchschnittlichen Angebotsqualität und mit der Hub-Strategie von Zürich Tourismus, dank der sich die Gäste auf die Region verteilen und sich nicht nur auf ein paar wenige Hotspots konzentrieren.

Im Content-Marketing lag der Fokus auf dem 500-Jahre-Reformationsjubiläum. Zwingli kam 1519 als Leutpriester ans Zürcher Grossmünster und brach mit vielen katholischen Traditionen. Für Zürich und für die ganze Schweiz kündete die Reformation einen fundamentalen Wertewandel an. Sie veränderte nicht nur den Glauben und die Beziehung zur Kirche, sondern auch gesellschaftliche und ökonomische Paradigmen. Zwingli als «disruptiver Game-Changer»: Der grösste Wirtschaftszweig der damaligen Zeit, der Ablasshandel, war auf einen Schlag weg. Diese innovative Kraft ist bis heute spürbar. Noch immer sind es Querdenker im Geiste Zwinglis, die Bestehendes hinterfragen und die Welt ein bisschen besser machen.

In diesem Jahr, im 2019, legen wir den Schwerpunkt auf Kunst und Kultur. Im Hinblick auf die Erweiterung des Kunsthauses bauen wir das Narrativ einer Kulturmetropole touristisch auf. Eigentlich typisch Zürich: Objektiv gesehen spielen wir hier ganz vorne mit, nur wissen das noch viel zu Wenige. Ich bin überzeugt vom touristischen Kulturpotenzial, das uns helfen wird, die 5-Millionen-Marke bei den Übernachtungen zu knacken.

Martin Sturzenegger, Direktor