Newsletter «Partner-Highlights»
Guten Tag, Michael. Vielen Dank, dass Du Dir Zeit für uns nimmst. Wie bewertest du den aktuellen Arbeitskräftemangel in der Zürcher Hotellerie und welche Massnahmen stehen an?
Michael Böhler: Guten Tag und sehr gerne! Der Arbeitskräftemangel bleibt eine Herausforderung. Ein Umdenken ist nötig, um flachere Hierarchien zu fördern und Mitarbeitenden mehr Entfaltungsmöglichkeiten zu bieten. Wir setzen auf Kommunikationsmassnahmen wie unsere neue Website, die sich an Fachkräfte richtet, ebenso wie auf fortschrittliche Rahmenbedingungen, um Talente jeden Alters anzusprechen. Die Hotellerie muss als attraktive und dynamische Branche auftreten.
Zur neuen Website Hoteljobs.ch
Wie ermutigt ihr Hotels dazu, flachere Hierarchien zu implementieren und Mitarbeitende gezielt einzubinden?
Wir bieten Themenanlässe, Workshops und Best-Practice-Austausche an, um Massnahmen aufzuzeigen. Ein Mix aus operativen und strategischen Aufgaben kann die Zufriedenheit und das Engagement der Mitarbeitenden erhöhen. Einige Partnerhotels haben beispielsweise Manager erfolgreich in operative Rollen integriert, was die Teamdynamik verbessert hat. Dieser Wandel erfordert sorgfältige Planung und offene Kommunikation.
Welche Nachhaltigkeitsinitiativen bietet der Zürcher Hotellerie-Verein aktuell an?
Wir fördern gemeinsam mit Partnerverbänden wie Zürich Tourismus die Einführung von Nachhaltigkeitslabels durch unterstützende Programme und finanzielle Entlastung. Viele Hotels konzentrieren sich auf das Alltagsgeschäft, daher helfen wir bei der Implementierung neuer Programme und zeigen die langfristigen Vorteile von nachhaltigen Praktiken und Investitionen auf.
Laut dem UBS-Report verliert die Hotellerie ständig an Rendite. Wie siehst du diese Entwicklung und welche Massnahmen identifizierst du?
Die sinkende Rendite ist ein ernstes Problem. Innovative Lösungen sind notwendig, um Betriebskosten zu senken und die Rentabilität zu verbessern. Prozessoptimierung, aktives Energiemanagement und Einkaufsgemeinschaften können Kosten reduzieren. Strategische Personaleinsatzplanung und flexible Arbeitszeitmodelle optimieren die Personalkosten. Dashboards und Tools von Zürich Tourismus bieten wertvolle Einblicke und Vergleiche mit ähnlichen Betrieben. HotellerieSuisse bietet Beratungsdienste zur Prozessverbesserung an, um Schwachstellen zu identifizieren und Massnahmen zur Kostensenkung zu ergreifen. Der Benchmark Report sollte auf jedem Desktop gespeichert sein.
Welche langfristigen Trends siehst du für die Zürcher Hotellerie?
Nachhaltigkeit, Digitalisierung und die Individualisierung des Gäste-Erlebnisses entlang der ganzen Reise sind zentrale Trends. Der Fortschritt kennt keine Pause.
Welche neuen Projekte oder Initiativen plant der Zürcher Hotellerie-Verein, um die Hotellerie in Zürich weiter zu stärken?
Wir planen neue Anreize im Bereich Nachhaltigkeit und Massnahmen im Bildungsbereich. Digitale Plattformen werden national erweitert, um Mitgliedern einfachen Zugang zu Daten und Hilfestellungen zu bieten. Auf politischer Ebene arbeiten wir daran, bürokratische Hürden zu reduzieren. Unser Netzwerk umfasst Berufs-, Branchen-, Wirtschafts-, Bildungs- und Arbeitnehmendenverbände sowie Politik und Behörden. Diese Zusammenarbeit ist entscheidend, um den Arbeitskräftemangel zu bekämpfen und die Region nachhaltig zu positionieren. Wir koordinieren diese Bemühungen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Zürcher Hotellerie zu erhöhen. Themen wie Mindestlohn, Baubedingungen, Reglemente und Festivitäten bleiben im Fokus. Wir sind zuversichtlich, die Herausforderungen gemeinsam zu meistern und die Zukunft der Zürcher Hotellerie positiv zu gestalten.
Vielen Dank für das informative Gespräch.
Vielen Dank, es war mir eine Freude.